Tagung zu Stadtbäumen

Die neue Saison stand vor der Türe und damit vielleicht ein weiteres Jahr mit klimatischen Bedingungen, die unseren Stadtbäumen alles abverlangen werden: Hitze, Trockenheit, Schadstoffbelastung, suboptimale Nährstoffversorgung – das dürften die Konditionen sein, die für das Leben und Überleben der Stadtbäume die zentralen Rollen spielen.

Am 23. und 24. Februar 2023 stand bei Boymann die Zukunft der Stadtbäume auf dem Programm, denn in unseren Seminarräumen fand am Ende des Winters erneut eine Tagung statt, die sich der „Herausforderung Stadtbaum“ widmete. Zusammen mit dem Substrathersteller Vulkatec bot unser Unternehmen anderen Landschaftsbauern, Landschaftsarchitekten und Mitarbeitern von Planungsbehörden die Gelegenheit, sich auf den neuesten Stand der Technik zu bringen und sich mit Experten und Kollegen auszutauschen.

Der Einladung folgten 57 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um sich von den Fachleuten aus der Praxis aufklären zu lassen. So etwa von Peter Königs von Vulkatec, der eine Analyse lieferte, was einen guten Boden ausmacht, welche Rolle bei der Substratherstellung die Bodenluft spielt und was das unter anderem für die Standfestigkeit des Baumes bedeutet. Bei der Überlebensfähigkeit von Bäumen dreht sich am Ende alles um das Wasser – ein Thema von Martin Upmeier von der Firma Zeobon. Früher Laubfall ist ein untrügliches Zeichen von Wassermangel, teilweises Absterben von Kronen zeigt an, dass bei den Wurzeln in den meisten Fällen jede Hilfe zu spät kommt. Da Landschaftsbauer vor Ort wissen sollten, welche Wasserspannung im Boden herrscht, um die zu gebenden Gießmengen abschätzen zu können, entwickelt Upmeier eine App, die bei dieser Ermittlung hilft. Eine Methode, den Durst der Bäume möglichst zeitnah zu löschen, ist der Einbau von Rigolen. Hier kommt es darauf an, das Regenwasser in die richtigen Bahnen zu lenken und per Straßenablauf sein Einleiten in eine nachgeschaltete Rigole zu ermöglichen. Das stellte Gisbert Peka aus Ahlen vor.

Schon bei Peter Königs war der Begriff Bodenluft bereits mehrfach gefallen. Bei diesem Thema kommt man an einem Experten nicht vorbei - Mark Pommnitz vom Sachverständigenbüro Leitsch. Pommnitz kümmert sich um kaum etwas anderes als um die Bodenverdichtung und mit welchen Maßnahmen sie minimiert werden kann. Er zeigte Baustellenbilder, bei den einem für die vorhandenen Bäume angst und bange werden konnte. Zusammengefasst lautet das oberste Ziel: Während des Baustellenbetriebs präventiv den Wurzelraum schützen. Sollte das schon zu spät sein, muss zumindest Sauerstoff in den Boden gebracht werden und das als andauernde Maßnahme, ergänzt durch Zufuhr von Bodenorganismen.

Zwangsläufig gehen all diese Ideen ins Leere, wenn die Landschaftsarchitekten ungeeignete Bäume pflanzen lassen. Daher trat am Ende Klaus Körber auf den Plan und stellte die neuesten Erfahrungen vor, die er mit sogenannten Klimabäumen gemacht hat. Auf dem Versuchsgelände der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim beobachtet er seit über zehn Jahren seine Favoriten und auch die, die es doch nicht werden. Es liegen bereits interessante Ergebnisse vor, die man sich bei der LWG beschaffen kann, aber nicht jedes optimistisch aufgepflanzte Gehölz hält den Stresstest viele Jahre durch. Bei Alnus spaethii, der Purpur-Erle, geriet Körber am lautesten ins Schwärmen, jeder Teilnehmer zückte den Stift. Die Frage dabei bleibt am Ende aber, ob die Baumschulen den zu erwartenden Ansturm auf die Erle und all die anderen empfohlenen Bäume überhaupt bewältigen können. Eins stand am Ende des Seminars fest: Aufklärung tut not und zwar eine thematisch umfassende und gerichtet an sehr unterschiedliche Adressaten, die aber allesamt die „Herausforderung Stadtbaum“ annehmen. Es wird nicht das letzte Seminar bei Boymann gewesen sein …

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